Porsche-Wertentwicklung - Fokus auf 997 und 718

Diese 5 Porsche sollten sich Sammler sichern

Ein Wertverlust ist praktisch ausgeschlossen: Unsere leistungsstarken Kauftipps für Sportwagen-Liebhaber.

Porsche 718 Cayman GTS 4.0, Autonis 2020 Foto: Archiv 9 Bilder

Es gibt Autos, die laufen als Neuwagen vom Band und biegen direkt in Sammlergaragen ab. Wertverlust ist dann schon relativ bald kein Thema mehr. Bestimmte Porsche-Modelle gehören definitiv dazu. Doch welche? Unser Bewertungspartner Classic-Analytics hat sich die Wertentwicklung sämtlicher Porsche in seiner Datenbank angeschaut und für auto motor und sport die fünf Kandidaten mit der besten Prognose identifiziert.

Sammler entdecken Porsche 997 und 718

Herausgekommen sind besonders starke und seltene Modelle der relativ jungen Baureihen 997 und 718: "Die 997 haben den Tiefpunkt durchschritten, während die 718 GTS 4.0 praktisch keinen Wertverlust zu verzeichnen hatten", erklärt Martin Heinze von Classic-Analytics. Beide Modelle haben gemeinsam, dass sie relativ jung sind; die sechste Generation des 911 kam 2004 auf den Markt, das Topmodell Turbo und der besonders sportliche GT3 RS folgten 2006. Die Produktion von Cayman und Boxster mit Vierliter-Saugmotor endete 2025 nach fünf Jahren Bauzeit. Wertverlust kennen diese besonders emotionalen Varianten der Mittelmotor-Baureihe 718 nicht; sie kosten heute so viel wie damals als Neuwagen.

Kauftipp 1: Porsche Cayman 718 GTS 4.0

  • Bauzeit: 2020 bis 2025
  • Neupreis 2020: 81.926 Euro
  • Wert 2025: 82.000 Euro

Der von 2020 bis 2025 gebaute Porsche 718 Cayman GTS 4.0 hat einen Vierliter-Saugmotor mit 400 PS vor der Hinterachse. Wegen seines emotionalen Antriebs ist der Mittelmotor-Sportwagen vom Start weg ein Liebhaberauto ohne Wertverlust. Der Grund liegt zwischen Passagierkabine und Hinterachse: Dort atmet ein freisaugender Sechszylinder-Boxermotor, und das rückt die Welt für Porsche-Freunde wieder gerade. Denn das Vorgängermodell hatte einen Vierzylinder-Turbo, der zwar 30 kg weniger wog und nur 35 PS schwächer war, aber mit einem Klangbild zwischen VW Käfer und Subaru Boxer nicht ganz das bot, was Porsche-Fans mitten ins Herz trifft. Der Unterschied liegt auch im Charakter: Der Vierzylinder baut 420 Newtonmeter mit Turbopunch auf, der Sechszylinder mit Drehzahl. Der dreht dafür bis siebenacht. Emotional gesehen schlägt Drehzahl Drehmoment.

Kauftipp 2: Porsche Boxster 718 GTS 4.0

  • Bauzeit: 2020 bis 2025
  • Neupreis 2020: 884.813 Euro
  • Wert 2025: 85.000 Euro

Der offene Porsche Boxster 718 GTS 4.0 war als Neuwagen rund 3.000 Euro teurer als der geschlossene Cayman und wahrt diesen Abstand bis heute. Er ist also genauso wertstabil – und für manche Fahrer sogar emotionaler, weil das Fahrerlebnis mit offenem Dach intensiver ist. Der Cayman ist als Cabrio vielleicht nicht ganz so stark auf Fahrdynamik fokussiert wie die steifere und leichtere Coupé-Version- doch wen interessiert das ernsthaft, wenn der Wind mitsamt den Lebensäußerungen des Sechszylinder-Boxermotors ins Cockpit fällt?

Kauftipp 3: GTS 4.0 mit Schaltgetriebe

Obwohl das Doppelkupplungsgetriebe PDK alles besser kann, ist das Sechsgang-Schaltgetriebe bei Cayman und Boxster GTS 4.0 die bessere, weil emotionalere Wahl, weil sie den Fahrer stärker am Fahren beteiligt. Sechszylinder-Saugmotor und Schaltgetriebe ist übrigens eine Kombination, die praktisch ausgestorben ist – und allein das ist ein ganz starkes Argument für den Sammlerwert dieser beiden Mittelmotor-Porsche. Dass der 718 so kompakt ist, wie es ein 911 sein sollte, macht ihn noch begehrenswerter.

Kauftipp 4: Porsche 911 Turbo (997 I)

  • Bauzeit: 2006 bis 2009
  • Neupreis 2006: 133.603 / 150.862 Euro (Coupé / Cabriolet)
  • Wert 2025: 80.000 / 84.000 Euro (Coupé / Cabriolet)

Der von 2006 bis 2009 gebaute 997 I Turbo hat 480 PS und ist dennoch leichter zu fahren als die Urversion mit 260 PS: Zwei Lader mit verstellbarer Turbinengeometrie (VTG) glätten das Ansprechverhalten und ein elektronisch geregelter Allradantrieb verteilt die Kraft auf alle vier Räder. Im Vergleich zum Nachfolger 991 ist der 997 kompakter: Der Radstand ist zehn Zentimeter kürzer. Ein Nachteil, den Porsche beim 991 Turbo mit einer serienmäßigen Hinterachslenkung kompensiert. Der 997 ist außerdem der letzte 911 Turbo mit Schaltgetriebe.

Kauftipp 5: Porsche 911 GT3 RS (997 I)

  • Bauzeit: 2006 bis 2009
  • Neupreis 2006: 129.659 Euro
  • Wert 2025: 125.000 Euro

Im Heck der zweiten GT3-Generation arbeitet ein Sechszylinder-Saugmotor, der 415 PS leistet und bis 8400/min dreht. Für Porsche-Rennfahrer und Markenbotschafter Jörg Bergmeister ist ein GT3 "die perfekte Symbiose aus Motorsport und Straßenauto". Der RS hat die breitere Karosserie des Allrad-Elfers und einen einstellbaren Heckflügel. Einen Vorteil gegenüber den Carerra-Modellen haben die GT3- und Turbo-Versionen des 997 übrigens gemeinsam: Deren Motoren basieren auf dem sogenannten "Mezger-Block", der robuster ist als die M97/01-Aggregate und nicht zu den Kolbenkippern wegen fehlerhafter Beschichtung neigt. Dafür sollten Interessenten gerade beim GT3 RS auf Anzeichen für Rennstreckenbesuche achten.