Rinspeed VW Golf GTI I Turbo (1982)

Golf GTI mit 15 Litern Testverbrauch

Leistung um ein Viertel rauf, Verbrauch um die Hälfte: Der Turbo-Golf von Rinspeed war schnell – an der Tankstelle.

Rinspeed VW Golf 1 GTI Turbo (1979) Foto: Hans Peter Seufert 5 Bilder

Der Golf II stand schon fast vor der Tür, als auto motor und sport einen technisch interessanten Tuning-Golf in der Redaktion hatte: Max Moritz, ein großer VW-Händler und Porsche-Spezialist aus Reutlingen, hatte den Vertrieb von Rinspeed-Turbo-Kits übernommen.

Golf I GTI mit Turbolader

Die Schweizer Firma Rinspeed hatte den Golf I GTI Turbo 1979 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt. Das Tuningkit bestand aus einem Rotomaster-Turbolader, geänderten Kolben für eine niedrigere Verdichtung und einem Abgassystem mit Bypass-Ventil. Dazu kamen neue Bremsbeläge.

Rinspeed Golf 1 Turbo (1979) Foto: Rinspeed
Rinspeed bewarb den Turbo-GTI im Stil der Zeit.

Mit der von 9,5:1 auf 8,0:10 geänderten Verdichtung und 0,6 bar Ladedruck leistete der 1,6-Liter-Motor 135 PS. Serienmäßig hatte der GTI 110 PS. Das Drehmoment stieg von 140 auf 166 Newtonmeter. Das erscheint wenig und fühlte sich laut damaligem Test auch nicht nach viel an: "Bei normaler Fahrweise und Drehzahlen unter 4.500/min wirkt der Turbomotor sogar etwas träger als das Serien-Pendant", schrieb der Redakteur in auto motor und sport 8/1982. Erst bei höheren Drehzahlen setze ein spürbarer Turbo-Effekt ein. "Erst dann gelingt es dem Golf Turbo auch, sich deutlich von einem Serien-GTI zu distanzieren", so der Text weiter.

Schneller an der Tankstelle

Schneller war der Rinspeed-GTI vor allem an der Tankstelle: Bei einem Testverbrauch von 15,1 Litern "verlangte die Turbokraft in den Punkten Verbrauch und Reichweite großzügig Zugeständnisse" – und der Golf alle 250 Kilometer nach einem Tankstopp. Sicher ein Grund, warum sich die Turbotechnik gegen den vergleichsweise einfachen Einbau größerer Motoren damals nicht durchsetzen konnte. Oettinger und Nothelle erreichten mit ähnlich starken 1,9- und Zweilitermotoren im Golf teils bessere Fahrleistungen bei niedrigerem Verbrauch. Was sicher blieb, war der Reiz der damals relativ neuen Technik.