Sachsen Classic 2015

IAV in Sachsen

IAV Automotive Engineering ist Entwicklungspartner der Automobilindustrie mit weltweit über 6000 Mitarbeitern. Kürzlich wurde an ganz besonderer Stelle ein neuer Standort eröffnet: in Stollberg bei Chemnitz.

Sachsen Classic 2015, IAV Automotive Engineering Foto: IAV 5 Bilder

Sachsen ist automobilhistorisches Terrain. In Chemnitz befand sich bereits in den 1930er-Jahren die Zentrale Versuchsanstalt der Auto Union – also jenes Unternehmens, das 1932 aus der Fusion von Audi, Horch, Wanderer und DKW hervorgegangen ist. Seit 1936 fand hier ein wesentlicher Teil der deutschen Automobilentwicklung statt – auch über das Kriegsende und die Wiedervereinigung hinaus.

Direkt nach dem Krieg war in Chemnitz an der Kauffahrtei das Automobiltechnische Büro untergebracht, das in den kommenden Jahren noch einige andere Bezeichnungen erhalten sollte. Ab 1963 firmierte es unter dem markanten Namen „Wissenschaftlich-Technisches Zentrum Automobilbau“, in dem unter anderem an Wankelmotoren gearbeitet wurde, 1984 erfolgte dann die organisatorische Zuordnung zu den Barkas-Werken.

Motoren aus Sachsen

Mitte der 1980er Jahre starteten die sächsischen Automobilexperten in Chemnitz ein ganz besonderes und folgenreiches Projekt: Sie machten sich daran, einen VW-Motor für die DDR-Modelle zu lokalisieren. Er sollte die Wartburgs und Trabants antreiben. Die Wende machte diese Pläne aber zunichte – denn fortan waren in Ostdeutschland Fahrzeuge aus dem Westen gefragt. Immerhin exportierte das Chemnitzer Motorenwerk bis zur Wende viele Produkte in die alte Bundesrepublik: Zahlreiche Golfs und Polos aus dieser Zeit waren mit Motoren aus Sachsen unterwegs.

Aber nicht nur an Motoren hatte der Westen Interesse – auch das Know-how aus Sachsen war Anfang der 1990er-Jahre gefragt: Carl Hahn, seinerzeit Vorstandsvorsitzender von VW und Sohn eines Auto Union-Mitbegründers, hat VW nach Sachsen gebracht und damit auch die Fortführung der Automobilentwicklung am Standort Kauffahrtei initiiert.

An dieser Stelle knüpfte IAV an die Automobiltradition in Chemnitz an: Die 69 Barkas-Mitarbeiter wurden 1990 die ersten Angestellten der neu gegründeten IAV Motor GmbH. Man kann auch sagen: Sie bildeten die Keimzelle des heutigen Standortes. Und sie haben das Portfolio von IAV entscheidend erweitert: War IAV zuvor vor allem auf die Motorsteuerung konzentriert, kam jetzt geballte Fahrzeug-, Motor- und Maschinenbau-Kompetenz hinzu. Dadurch wurde IAV Chemnitz auch unmittelbar in die Motorenentwicklung von Volkswagen integriert – der Start einer intensiven, bis heute andauernden Zusammenarbeit.

Eine weitere Kontinuitätslinie verbindet sich mit dem Namen Audi: 1910 in Zwickau gegründet, musste sich das Unternehmen nach dem Krieg in Bayern neu aufstellen. Trotzdem blieb sich Audi seiner sächsischen Wurzeln immer bewusst und setzt sich für die automobile Tradition ein, hat Rennwagen der Auto Union restauriert und das Horch-Museum in Zwickau großzügig gefördert – der Premiumhersteller hat zudem gemeinsam mit IAV viele wegweisende Motorenprojekte in Chemnitz durchgeführt.

Zukunftstechnologie aus Sachsen

IAV als heute weltweit agierender Entwicklungspartner der Automobilindustrie wird auch weiterhin innovative Technologien vom alten Standort in Chemnitz und dem neu eröffneten in Stollberg aus in Serie bringen: Die Kompetenzen sind weit gefächert, neben klassischen Entwicklungen von effizienten Verbrennungsmotoren werden hybride und elektrische Antriebsstränge sowie fortschrittliche mechatronische Systeme entwickelt. Einen besonderen Stellenwert nimmt aktuell die Entwicklung und Erprobung des autonomen Fahrens ein.

Die Begeisterung der IAV Mitarbeiter spiegelt sich auch im Engagement für regionale Veranstaltungen wie der Sachsen Classic wieder. IAV beteiligt sich mit 3 oldtimerbegeisterten Teams und freut sich, alle Teilnehmer im Rahmen einer Wertungsprüfung auf dem neuen Firmengelände begrüßen zu dürfen.