Vagabund Safari 944 von Nine Eleven Outlaw

Transaxle-Porsche als Expeditionsmobil

Nine Eleven Outlaw wird seinem Lieblingsmodell untreu. Die Österreicher bauen nicht den Porsche 911, sondern den 924 oder 944 zum Offroad-Sportwagen um.

04/2022, Vagabund Safari Porsche 944 IX XI Nine Eleven Outlaw Foto: Nine Eleven Outlaw / Joel Kernasenko 18 Bilder

Safari-Versionen auf Porsche-911-Basis? Längst ein alter Hut: Offroad-Umbauten des schwäbischen Heckmotor-Klassikers gibt es inzwischen zu Dutzenden. Weshalb sich selbst die Elfer-Spezialisten nunmehr nach anderen passenden Sportwagen umsehen, denen eine Höherlegung und grobstollige Reifen gut zu Gesicht stehen würden. So auch Nine Eleven Outlaw: Die sonst als 911-Individualisierer bekannten Österreicher krallen sich in Kooperation mit dem Motorrad-Customizer und Design-Studio Vagabund die Transaxle-Porsches 924 und 944, um den in ihren Augen perfekten Sportwagen-Klassiker mit Geländewagen-Attitüde zu kreieren.

04/2022, Vagabund Safari Porsche 944 IX XI Nine Eleven Outlaw Foto: Nine Eleven Outlaw / Joel Kernasenko
Der Vagabund-944 liegt etwa 40 Millimeter höher als das Serienauto.

Beim Um- gilt freilich dem Unterbau das Hauptaugenmerk der beiden in Graz beheimateten Unternehmen. Der 924/944, von dem alle Generationen und Modellvarianten verwandelt werden können, erhält neue Achsen inklusive extra angefertigter Teile. Das geht mit einer Höherlegung um etwa 40 Millimeter einher, wobei auch neue Federplatten sowie Hinterachs-Stoßdämpfer zum Einsatz kommen. Die Felgen des Basisfahrzeugs werden von Nine Eleven Outlaw und Vagabund entlackt und pulverbeschichtet sowie mit Reifen der Dimension 205/70/15 ummantelt, wobei Kundinnen und Kunden zwischen zwei Reifentypen (Maxxis Trepador oder Bridgestone Dueler A/T) wählen können.

Ersatzrad auf dem Dachgepäckträger

Jedes Auto erhält von den Grazern fünf Reifen, wobei der Ersatzpneu an einer neuen Felge im Wählscheiben- oder Hackmesser-Design zum Einsatz kommt. Das Reserverad findet – typisch Geländewagen – außerhalb des Autos Platz. Und zwar auf einem maßgeschneiderten Dachgepäckträger, der zusammen mit den Gummi-Schmutzfängern und den frontseitigen Rallye-Zusatzleuchten für den willkommenen Offroad-Look sorgt. Bei Letzteren darf übrigens wieder gewählt werden: Ob Hella-Rallye-1000- oder Comet-500-Lampen die Nacht zum Tag machen, bleibt ganz der Kundschaft überlassen. UV-resistente Dekoraufkleber runden das Umstyling ab.

Innen halten sich die Änderungen in Grenzen. Nine Eleven Outlaw und Vagabund spendieren den Transaxle-Porsches ein Momo-Lenkrad mit individuellem Vagabund-Hupknopf und eine Schaltwegeverkürzung, die die Österreicher zusammen mit Shark Motorsport entwickelt haben. Wer möchte, kann noch eine hydraulische "Fly-Off"-Handbremse installieren lassen. Damit wird ein Porsche 924 oder 944 auf seine alten Tage sogar zur Driftmaschine.

Lange Aufpreisliste

Darüber hinaus bieten Nine Eleven Outlaw und Vagabund weitere aufpreispflichtige Extras an, mit denen sich die Vierzylinder-Sportler zusätzlich spezialisieren lassen. Das Angebot umfasst unter anderem einen Aluminium-Front- inklusive Unterfahrschutz, 15-Zoll-Spike-Reifen, ein Drexler-Sperrdifferenzial, Abschleppösen vorne und hinten, ein Gewindefahrwerk oder einen Edelstahl-Auspuff.

04/2022, Vagabund Safari Porsche 944 IX XI Nine Eleven Outlaw Foto: Nine Eleven Outlaw / Joel Kernasenko
Wer möchte, kann Unterfahrschutz-Elemente am Porsche 944 anbringen lassen.

Wer sich umfassend aus der Optionsliste bedient, wird den Umbaupreis von 8.250 Euro netto (also 9.818 Euro mit deutscher Mehrwertsteuer) kräftig nach oben schrauben. Das in der Regel von der Kundschaft gestellte und in Ausnahmefällen von den Umbauern besorgte Basisauto ist in diesem Tarif freilich nicht enthalten. Falls daran Reparaturarbeiten durchgeführt werden müssen, damit der Offroad-Umbau überhaupt möglich ist, kommen die Kosten dafür natürlich ebenfalls on top. Übrigens: Sollten die Kundinnen und Kunden irgendwann keine Lust mehr auf Querfeldein-Touren haben, lässt sich das in etwa zwei Monaten installierte Offroad-Kit wieder komplett zurückbauen. Pro Jahr wollen Nine Eleven Outlaw und Vagabund maximal 20 Autos fertigen; bis Jahresende 2022 sollen gar nur zehn Exemplare entstehen.