Velocity Restoration Ford F-250 Restomod-Umbau

Arbeitstier von 1970 mit modernem Mustang-V8

Nur schöne und schnelle Klassiker von früher kommen für Restomods infrage? Velocity Restoration ist da völlig anderer Meinung und möbelt einen alten Pick-up auf – und verpasst dem alten Ford F-250 bei der Gelegenheit einen Sportwagenmotor.

Velocity Custom Ford F-250 Restomod-Umbau Foto: Velocity Custom 25 Bilder

Wer sein Leben lang hart gearbeitet hat, darf es sich im wohlverdienten Ruhestand besonders gutgehen lassen. Das gilt für Menschen wie für Autos. Und die Vertreter welcher Fahrzeug-Kategorie werden Zeit ihres Lebens härter rangenommen als Pick-ups – speziell jene der Super- und Heavy-Duty-Kategorie? Also legt Velocity Restorations nun ein Wellness-Programm für Fords F-Serie der fünften Generation auf, um dem Pritschenwagen neues Leben einzuhauchen, das nicht mehr von harter Arbeit, sondern genussvollen Ausflügen geprägt ist.

Die Firma, die passenderweise im US-Rentnerparadies Florida beheimatet ist, präsentiert als Erstlingswerk im Rahmen des Restomod-Projekts einen Ford F-250 des Modelljahres 1970. Und nimmt eine Herztransplantation vor: Egal, ob es sich dabei um einen Reihensechszylinder- oder V8-Motor handelt, er weicht beim Umbau dem Coyote-V8 aus Fords Crate-Engine-Regal. Dabei handelt es sich um jenen Fünfliter-V8-Benziner, der im aktuellen und künftigen Mustang GT zum Einsatz kommt. Welche Daten dem Pick-up damit vergönnt sind, verrät Velocity zwar nicht. Im US-Mustang leistet der Motor 456 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 556 Newtonmetern. Ähnliche Werte dürfte er auch im Pick-up-Oldtimer auf's Papier bringen.

Einige maßgeschneiderte Komponenten

Einzelne Komponenten im Antriebs- und Abgasstrang produziert Velocity maßgeschneidert für den Restomod-Ford. Darunter den Keilrippenriemen, die Krümmer und die Auspuffanlage, für die die Techniker Schalldämpfer der Marke Magnaflow verwenden. Den Kraftstofftank fertigen die Amerikaner aus Edelstahl. Die Kraft verteilt jenes AOD-Automatikgetriebe, das Ford in den Achtziger- und Neunzigerjahren in vielen Modellen einsetzte und dessen vierte Fahrstufe als Overdrive-Gang ausgelegt ist.

Was Originalität angeht, sehen es die Amerikaner bei Auto-Restauration nicht immer gar so eng – erst recht beim Restomodden. Auch Velocity hat kein Problem damit, das Chassis des originalen Pick-ups gegen ein Pendant des darauf spezialisierten Roadster Shops einzutauschen. Darin integrieren die Floridianer neue Dana-Achsen (vorne 44er, hinten 60er) samt Differenzialen, ein Gewindefahrwerk mit Stabilisatoren vorne und hinten sowie eine moderne Scheibenbremsanlage aus dem Hause Baer.

Zwei Farben und viel Chrom

Die Karosserie erhält von Velocity natürlich eine Rundum-Restauration sowie eine neue Zweifarb-Lackierung mit Glasurit-Farben. Die Scheiben samt Dichtungen tauscht Velocity ebenso aus wie die Scheinwerfer, die nun mit LED-Technik leuchten. Auf die darauf abgestimmten 18-Zoll-Stahlfelgen zieht die Truppe 33-Zoll-All-Terrain-Reifen der Marke BF-Goodrich. Jene Linie, die beide Farbbereiche voneinander trennt, wird mit einer neuen Chromleiste verdeckt. Auch alle anderen Chromteile wandern in neuer Form an die Karosserie, darunter die Zusatzleuchten auf dem Fahrerhaus, die Türgriffe, die Embleme und die Heckleuchten.

Gleichzeitig erhält der betagte Pick-up ein komplett neues Interieur. Die Sitzbank bezieht Velocity mit einer Kombination aus Leder und kunstvoll gewebtem Stoff. Am Armaturenbrett findet sich ebenso hochwertiges Leder wie am Dachhimmel. Die Türverkleidungen fertigen die Amerikaner speziell nach Kundenwunsch, zudem ziehen neue Teppiche und Fußmatten ein. Selbstverständlich geht es nun auch digitaler zu im F-250-Cockpit: Dakota-Zusatzinstrumente gibt es ebenso wie eine neue Sound- sowie eine moderne Klimaanlage. Das Dreispeichen-Lenkrad sieht klassisch aus, ist aber ebenfalls neu.

Bei 285.000 Dollar geht's los

Velocity Restorations bietet seinen Restomod-Pick-up in zwei Versionen an. Am "günstigsten" gelingt der Einstieg für Kundinnen und Kunden, die einen alten Ford F-250 in der Signature Series ordern. Diese leicht abgespeckte Variante, die zum Beispiel nur eine Eintonlackierung, eine Ford-Hinterachse und ein weniger umfangreich umgestaltetes Interieur beinhaltet, startet bei 285.000 Dollar (aktuell umgerechnet knapp 290.000 Euro). Alles zuvor Beschriebene und noch ein wenig mehr (elektrische Einstiegshilfen, farblich abgestimmter Motorraum, beheizte sowie gekühlte Sitze und einiges mehr) gibt's mit dem Heritage Edition Package für mindestens 325.000 Dollar (gut 330.000 Euro).