1965 Shelby 427 Cobra bei Mecum Auctions

Fast 6 Millionen Dollar für Shelbys eigene Cobra

Mecum Auctions versteigerte eine ganz besondere Cobra für die Wahnsinns-Summe von fast sechs Millionen Dollar. Der Roadster gehörte von Anfang bis Ende dem Meister selbst.

1965 Shelby 427 Cobra von Carroll Shelby Foto: Mecum Auctions 15 Bilder

Oldtimer-Kenner nehmen kaum noch überrascht zur Kenntnis, wenn mal wieder eine Cobra bei einer Versteigerung für eine Wahnsinns-Summe den Besitzer wechselt. Der Rekord, den das Exemplar mit der Fahrgestellnummer CSX2000 im August 2016 erzielte, sorgte dann aber doch für Verwunderung: 12,5 beziehungsweise – inklusive aller Gebühren – 13,8 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 10,1 respektive 11,2 Millionen Euro) brachte der blaue Roadster ein. Der Preis erklärt sich durch die besondere Historie des Autos: CSX2000 gehörte bis zu dessen Tod im Jahr 2012 nicht nur dem Meister selbst, sondern war auch die erste je gebaute Cobra.

Von 1966 bis 2012 in Shelbys Besitz

Die finanzielle Messlatte für die hier vorgestellte Cobra mit der Fahrgestellnummer CSX3178 lag also hoch, als sie am 15. Januar 2021 von Mecum Auctions bei der Veranstaltung in Kissimmee, US-Bundesstaat Florida (und im Internet, was in Corona-Zeiten selbstverständlich ist) versteigert wurde. Denn ihr Werdegang ist jenem des eingangs erwähnten Exemplars ähnlich: Auch die 1965er Shelby 427 Cobra gehörte von ihrer Geburt im März 1966 bis zum Ableben ihres Erbauers Carroll Shelbys Sammlung an. Sie ist damit die einzige 427er-Variante, über die sich dies sagen lässt.

1965 Shelby 427 Cobra von Carroll Shelby Foto: Mecum Auctions
Shelby gönnte sich hier den großen Siebenliter-V8 mit ursprünglich 416 PS.

Der Tuning- und Rennwagen-Konstrukteur hatte dem Roadster eine farbenfrohe und leistungsstarke Karriere beschert. Weil er mit seinem Erstlingswerk ja schon eine Smallblock-Variante mit 4,2 Litern Hubraum in der Garage hatte, gönnte er sich hier den großen Motor mit 427 Cubic Inch beziehungsweise sieben Litern Hubraum. Für die Gemischaufbereitung waren zwei Vierfach-Vergaser zuständig, die Power von 416 PS und maximal 651 Newtonmetern leitete ein manuelles Viergang-Getriebe an die Hinterräder weiter.

Mehr Power und mehrere Farben

Apropos Power: Im Laufe der Jahre stand Carroll Shelby der Sinn nach mehr davon. Also installierte er einen neuen 427er-Motor mit Aluminiumkopf und nicht näher spezifizierten technischen Daten, den er mit einem Automatikgetriebe koppelte. Doch auch farblich wollte der Texaner zwischendurch ein paar Auffrischungen: 1972 erhielt das ursprünglich in "Holzkohle-Grau" lackierte Auto eine blaue Farbgebung mit goldener Nase. 2002 ließ er die Außenhaut in kräftiges Rot tauchen, bevor sie von ihrem letzten Besitzer, der die Cobra 2016 aus Shelbys Nachlass erwarb, in ihren Urzustand versetzt wurde.

1965 Shelby 427 Cobra von Carroll Shelby Foto: Mecum Auctions
Die Cobra erstrahlt außen und innen in einem sehr guten Zustand.

Bedeutet: Die Karosserie in "Holzkohle-Grau" ist inzwischen wieder mit dem 427er-Motor in ursprünglicher Konfiguration sowie einem Viergang-Schaltgetriebe verheiratet. Die bei dieser Gelegenheit erfolgte Restaurierung bescherte der Cobra selbstverständlich einen Topzustand, der sich sowohl außen als auch innen zeigt.

Dem neuen Besitzer war die faszinierende Vorstellung, wann immer er möchte auf jenem Sitz Platz zu nehmen, auf dem auch Carroll Shelby viel Lebenszeit verbrachte, eine Riesensumme wert. 5,94 Millionen Dollar (gut 4,9 Millionen Euro) wurden mit Carroll Shelbys eigener Cobra erlöst.