Festival of Speed 2015
Viel Qualm beim Goodwood Festival
Mit viel Spektakel ist das Goodwood Festival of Speed gestartet. Schon der erste Tag der insgesamt dreitägigen Veranstaltung in Südengland war ausverkauft. Als Star des Auftakts jagte Kimi Raikkönen einen Formel-1-Ferrari über die schmale Piste im riesigen Park von Goodwood House. Die rutschige Strecke zeigt aber auch ihre Tücken.
28.06.2015
Dirk Johae
Foto: Adam Beresford
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Der Fiat S76 von 1911 mit einem 28,4 Liter großen Vierzylinder ist eines der ältesten und spektakulärsten Autos beim Goodwood Festival of Speed.
Foto: Adam Beresford
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Zum ersten Mal seit über einem Jahrhundert ist der 300 PS starke Rekordwagen von Fiat wieder bei einer öffentlichen Veranstaltung zu sehen.
Foto: Adam Beresford
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Insgesamt sieben von zehn je gebauten Mercedes-Benz 300 SLR brachte die Stuttgarter Classic-Abteilung zum Goodwood Festival of Speed. Vier Autos wurden eingesetzt, drei weitere waren im Fahrerlager zu bewundern.
Foto: Drew Gibson
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Sir Stirling Moss war wie schon vor 60 Jahren Star der SLR-Mannschaft. Er fuhr das Auto mit der Startnummer 722, mit dem er 1955 das italienische Straßenrennen Mille Miglia in Rekordzeit gewann.
Foto: Drew Gibson
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Das Quartett der 300 SLR wird vom „Uhlenhaut-Coupé“ angeführt, den Klaus Ludwig fährt. Der Supersportwagen der 50er Jahre gehört heute zur großen Sammlung von Mercedes-Benz.
Foto: Adam Beresford
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Das „Uhlenhaut-Coupé“ des 300 SLR diente dem Mercedes-Entwickler Rudolf Uhlenhaut lange Jahre als Dienstwagen. Ihm folgt der letztgebaute 300 SLR mit der Startnummer 658, mit der Juan Manuel Fangio bei der Mille Miglia fuhr.
Foto: Drew Gibson
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Jochen Mass, der Ex-Formel-1-Pilot und Le Mans-Sieger von 1989, genießt seit vielen Jahren die Atmosphäre in Goodwood. Er fährt sowohl einen 300 SLR als auch einen Mercedes Formel-1-Wagen mit Stromlinienkarosserie.
Foto: Adam Beresford
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Klaus Ludwig sitzt im 300 SLR „Uhlenhaut-Coupé“, dem Urmodell seines AMG Mercedes CLK-GTR, mit dem er 1998 FIA-GT-Weltmeister wurde.
Foto: Drew Gibson
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Einer des großen Stars des Goodwood Festival of Speed ist Kimi Raikkönen. Er fährt den Ferrari F10, das Einsatzauto der Scuderia von 2010 aus der 2,4-Liter-Ära.
Foto: Adam Beresford
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Der Ferrari F10 war vor fünf Jahren der Dienstwagen von Fernando Alonso. Die Zuschauer an Goodwood House lieben nicht nur die Geschwindigkeit sondern auch den kreischenden Sound des V8.
Foto: Nicole Hains
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NASCAR-Legende Richard Petty führt einen Plymouth Superbird aus, den die US-Marke baute, um Petty für die Saison 1970 von Ford abzuwerben.
Foto: Adam Beresford
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Eine US-Legende von heute ist Ken Block. Er driftet in einem Ford Mustang „Hoonicorn“ über die Piste im Süden Englands. Mit dem über 850 PS starken V8 hinterlässt er beim Festival breite, schwarze Spuren.
Foto: Goodwood Press
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Die Kunstflugstaffel „Red Arrows“ gehört wie die vielen Rennstars auf zwei und vier Rädern sowie ihre Motorräder und Autos zum festen Programm des Goodwood Festival of Speed. Hier überqueren sie die Skulptur vor Goodwood House.
Foto: Goodwood Press
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Die Skulptur vor Goodwood House ist in diesem Jahr Mazda gewidmet. Das Le-Mans-Siegermodell 787B mit dem kreischenden Wankelmotor ist sowohl hoch oben auf der Skulptur als auch auf der Strecke zu erleben.
Foto: Goodwood Press
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Zu den Formel-1-Teams, die sich beim Goodwood Festival of Speed zeigen, gehört auch das Ex-Weltmeister-Team Red Bull. Der 19 Jahre alte Pierre Gasly, die größte Formel-1-Hoffnung Frankreichs, steuert ein Einsatzauto aus der Saison 2005, das noch mit dem Dreiliter-V10 ausgerüstet ist.
Foto: Chris Lee
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Neben Motordröhnen und jeder Menge Gummiqualm bietet das Goodwood Festival of Speed auch die Möglichkeit zum Betrachten von schönen Karosserieform bei Concours d’Elegance Cartier Style et Luxe. Ein Thema: 60 Jahre Citroen DS.
Foto: Dirk Johae
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Goodwood wäre nicht Goodwood, wenn das 60-jährige DS-Jubiläum nicht bis in die Extreme ausgereizt wird. Unter den Concours-Autos befindet sich einer von drei noch existierenden DS 19 „Le Paris“, ein Hardtop-Coupé von Henri Chapron auf Basis von dessen Cabriolet „La Croisette“.
Foto: Dirk Johae
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Zu den Starts unter den Exponaten des Concours gehören fünf Autos aus der Sammlung von Peter Mullin, die alle mit einer Karosserie von Figoni&Falaschi ausgestattet sind. Dazu gehört das Grand Sport Cabriolet von Avions Voisin C27 aus dem Jahr 1934.
Foto: Dirk Johae
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Mein Favorit unter Mullins Auto aber ist das „Goutte d’Eau“ (dt. Wassertropfen) auf Basis der Talbot-Lago T150-C-SS, ein Stromlinien-Coupé aus den 30er-Jahren.
Foto: Dirk Johae
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Beim Talbot-Lago T150C-S-SS „Goutte d’Eau“ gelang Figoni&Falaschi eine windschlüpfige Form, die zugleich sehr elegant und harmonisch wirkt – wahrscheinlich eines der schönsten jemals gebauten Autos.
Foto: Dirk Johae
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Zu den Highlights des Concours gehören auch sechs Ferrari-Exemplare aus den 50er-Jahren. Das 250 GT Pininfarina Cabriolet aus dem Jahr 1959 gehört zu den Favoriten für den Hauptpreis des diesjährigen Concours d’Elegance in Goodwood.
Foto: Dirk Johae
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Dynamischer Start der Alpine Celebration Goodwood.
Foto: Adam Beresford
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Zu den erfolgreichsten Autos der Motorsportgeschichte von Alpine, deren 60-jähriges Jubiläum in diesem Jahr gefeiert wird, gehört der Sport-Prototyp A442B. Mit diesem Auto schlug das Werksteam 1978 den Erzrivalen Porsche. Am Steuer in Goodwood: Ex-Werksfahrer René Arnoux.
Foto: Adam Beresford
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Mit einem gigantischen Feuerwerk wurde das Festival of Speed eröffnet. Im Zentrum steht die Skulptur von Gerry Judah.
Foto: Goodwood Press
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Beim Festival of Speed ist Selfie-Time: Hier halten Ferrari-Testfahrer Marc Gené und der Nissan-Le-Mans-Pilot Max Chilton ihre Begegnung fest.
Foto: Adam Beresford
Nach dem Auftakt durch Lord March, der seit 1993 zu dieser schnellsten Gartenparty der Welt auf seine Ländereien in der Nähe von Chicester bittet, jubelten die Zuschauer Formel-1-Star Kimi Raikkönen und Sir Stirling Moss zu. Die englische Rennlegende führt mit seinem Siegerauto der Mille Miglia 1955 eine Gruppe von insgesamt vier Mercedes-Benz 300 SLR an. Einen weiteren SLR steuert sein ehemaliger deutscher Teamkollege Hans Herrmann, der für die Fahrt in Goodwood sogar seinen originalen, 60 Jahre alten Sturzhelm mitgebracht hat.
Der SLR wurde in der Saison 1955 eingesetzt, und Mercedes-Benz gewann mit dem Rennsportwagen auf Anhieb die Marken-Weltmeisterschaft. Auf dem Rennsportwagen basierte das Uhlenhaupt-Coupé, eine nach dem Mercedes-Entwickler Rudolf Uhlenhaut benannte geschlossene Version des SLR. Beim Goodwood Festival of Speed fährt Klaus Ludwig diesen Traumsportwagen der 50er-Jahre. Außerdem bewegt die Williams-Formel-1-Testfahrerin Susie Wolff den letztgebauten SLR. Drei weitere SLR, darunter auch das zweite Uhlenhaut-Coupé, sind dazu im Fahrerlager zu bewundern.
Viel Formel-1-Prominenz in Goodwood
Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff besucht das Goodwood Festival of Speed, wo das Formel-1-Team als eines von insgesamt fünf Teams aus der Königsklasse antritt. Star des ersten Tages war Sebastian Vettels Ferrari-Teamkollege Kimi Raikkönen. Der Finne sorgte beim Auftakt im F10 von 2010 für vollen Formel-1-Sound und einige Donuts vor dem Goodwood House.
Neben Raikkönen kommen Vize-Weltmeister Nico Rosberg, Williams-Pilot Felipe Massa und Ex-Weltmeister Jenson Button zum diesjährigen Festival. Publikumsliebling Button steuert mit dem ehemaligen Weltmeisterauto von Ayrton Senna einen historischen McLaren aus dem Jahr 1991, aus der erfolgreichen ersten Ära der Formel-1-Ehe zwischen dem englischen Rennteam und Motorenlieferant Honda. Star am Sonntag wird aber auch Motorrad-Weltmeister Valentino Rossi. Er reist direkt vom gewonnenen WM-Lauf in Holland zum Festival nach England, um mit seiner Marke Yamaha deren 60-jähriges Jubiläum zu feiern.
Spektakel-König Ken Block wird bejubelt
Gefeiert wird auch der US-Gymkhana-Hero Ken Block. Er zündet in Goodwood seinen Ford Mustang mit dem Spitznamen „Hoonicon“ und begeistert die Zuschauer mit einem großen Spektakel. Bei seinem ersten Festival of Speed-Auftritt verewigte er sich in seinem mattschwarzen, über 850 PS starken Mustang auch gleich mit dicken Reifenspuren auf dem Asphalt der kurzen Bergrennpiste.
Für viel Freude sorgen die gegenüber den Autos der aktuellen Formel-1-Teams skurril wirkenden ältesten Rennwagen des Festival of Speed. Aus dem Jahr 1903 stammt der betagteste Renner: ein Napier, der vor 112 Jahren beim Coupé Gordon Bennett eingesetzt wurde. Dieses englische Auto verfügt noch über Kettenantrieb und Holzspeichenräder.
Aber die Strecke zeigt auch ihre Tücken, vor allem in der berüchtigten Linkskurve Molecomb: Mehrere Autos rutschten in die Strohballen, darunter auch ein Gruppe C-Mazda. Den schwersten Unfall verursachte der britische Weltrekord-Pilot Andy Green, der in einem Jaguar mit recht hoher Geschwindigkeit von der Strecke abkam und dabei zwei Fotografen sowie einen Kameramann leicht verletzte.