Richtig schnell und ab 2015 schon Oldtimer
Heiße 80er-Jahre-Sportler mit H-Kennzeichen
2015 ist ein gutes Jahr für Fans von Oldtimern und Sportwagen - denn dann bekommen viele heiße Sportler das H-Kennzeichen. Wir zeigen die Neu-Oldies von Ferrari, Porsche, BMW, Lancia und Lamborghini. Dank dem H-Kennzeichen sind sie dann deutlich günstiger unterwegs. Im Einkauf sind manche von ihnen ohnehin noch echte Schnäppchen.
14.02.2015
Kai Klauder
Foto: Ferrari
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Das Jahr 2015 wird leistungshungrigen Oldtimerfreunden gefallen, denn es gibt zahlreiche Kandidaten, die ein H-Kennzeichen tragen dürfen. Dazu gehört der Ferrari 328 GTB.
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1985 kam das neue Topmodell der Vierzylinder-Porsche auf den Markt: Im 944 Turbo wird der 2,5-Liter-Vierzylinder mit einem KKK-Lader zwangsbeatmet.
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Der Schriftzug am Heck des großzügig beplankten 944 ist ein Zeichen der Leistung: 220 PS sind vor 30 Jahren eine echte Ansage. Der 911 Carrera 3.2 leistet nur 11 PS mehr - ist aber 4.000 Mark günstiger als der Frontmotor-944 Turbo.
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Der Abstand zum 911 Turbo beträgt zwar 80 PS, doch der 944 Turbo ist 80.000 Mark günstiger: rund 72.500 Mark kostete er 1985.
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Rechtsträger: Innen gibt sich der Porsche 944 Turbo modern, doch hat er einen Makel für alle Porsche-Fans: er trägt das Zündschloss rechts neben der Lenksäule.
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Spurtstark: Der 1.280 kg schwere 944 Turbo beschleunigt in rund 6 Sekunden auf 100, erst bei 250 km/h ist Schluss - und kommt auf fast identische Werte wie der 911 Carrera 3.2.
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Stilistisch den Transaxle-Porsche nicht unähnlich, doch technisch viel ungewöhnlicher ist der Mazda RX-7.
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1985 kam die dritte Generation des Wankel-Sportwagens auf den Markt. Der FC3S ist einer der sportlichsten Japaner, was auch das mit 6 Uhren bestückte Cockpit verdeutlicht.
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Zunächst kam der RX-7 als Sauger mit 150 PS auf den Markt. Eine 180 PS starke Turbo-Version mit öl-/wassergekühltem Hitachi-Twin-Scroll-Lader wurde nachgereicht. Der Zweischeiben-Wankel sitzt hinter der Vorderachse, die Gewichtsverteilung ist sehr ausgewogen.
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Die sportlichen Anlagen des RX-7 sind gut: Einzelradaufhängung mit Leichtmetall-Querlenkern und Scheibenbremsen rundum, eine mitlenkende Hinterachse, ein Spurt in 8,4 s auf Tempo 100 und 210 km/h Vmax (Turbo: 7 s und 230 km/h). Der RX-7 kann mit anderen Sportwagen der Zeit gut mithalten.
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Eine neue Macht am Limousinenhimmel: BMW erhört die Gebete der Familienväter und bringt mit dem M5 der Baureihe E28 den Traumwagen schlechthin.
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Der äußerst dezent auftretende 5er - er unterscheidet sich optisch kaum von einem 518i - hat es faustdick unter der Haube.
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Denn unter der Motorhaube sitzt ein Jahrhundertmotor: Der M88/3, der auf dem Hochleistungsaggregat des M1 basiert.
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Der 3,5-Liter-Reihensechser leistet 286 PS bei 6.500/min, stemmt 340 Nm und beschleunigt die unscheinbare Limousine auf bis zu 251 km/h.
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Die Basisversion des BMW M5 kostete rund 81.000 Mark, konnte aber leicht in den sechsstelligen Bereich katapultiert werden, denn BMW ließ sich sogar noch die Klimaanlage bezahlen.
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Ebenfalls zurückhaltend tritt der noble Bentley Turbo R auf. Das neue Topmodell von Bentley wird von einem aufgeladenen 6,75-Liter-V8 angetrieben.
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Der schieren Macht von rund 700 Nm maximalem Drehmoment und 320 PS können selbst die rund 2,4 Tonnen Gewicht kaum etwas entgegensetzen.
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Bentley-Besitzer sind ja bekanntlich Selbstfahrer, und das nicht ohne Grund. Das Cockpit ist wohnlich elegant eingerichtet. Leder und Holz versprühen Luxus, die 3-Gang-Automatik schaltet sanft.
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Mit rund 6.000 Exemplaren setzte der Turbo R neue Bestmarken bei den Verkaufszahlen - trotz einem Einstandspreis von rund 300.000 Mark.
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Als noch sportlichere Alternative im viersitzigen Luxus-Segment hatte Ferrari ein neues Eisen im Feuer: den 412.
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Der 412 ist die vierte Generation der 400er-Reihe, die ab 1976 verkauft wird.
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Der klassische 2+2 überzeugt innen mit luxuriösem Ambiente und gut geformten Sportsitzen für alle Passagiere.
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Die breite Mittelkonsole separiert die Insassen, die Automatik bietet sich für den 4,9-Liter-V12 mit 340 PS an, obwohl es sich beim 412 ja immer noch um einen Ferrari handelt..
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Die hinteren Passagiere können recht bequem sitzen, die Haltegriffe sind nicht ohne Grund ergonomisch gut angepasst.
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Der Kofferraum bietet reichlich Platz für das Gepäck, das das ohnehin nicht gerade leichtgewichtige Luxusauto (1.900 kg) weiter belastet.
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Dank 451 Nm, einer Beschleunigung von rund 7 s auf 100 und 250 km/h Höchstgeschwindigkeit kann der 412 aber auch einiges verkraften. Als erster Ferrari überhaupt gab es im 412 serienmäßig ein ABS.
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Neben dem 412 hatte Ferrari 1985 noch einen weiteren 2+2-Sitzer im Angebot: den Mondial, der ab 1985 mit dem 3,2-Liter-V8 des 328 ausgerüstet wurde.
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Auch bei ihm weisen die Pressebilder auf den Nutzwert hin - als ob der bei einem Ferrari im Zentrum stehen würde.
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Wie auch immer, der Mondial gehört heute zu den günstigsten Möglichkeiten einen Sportwagen aus Maranello zu fahren.
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Schon um 20.000 Euro gibt es alltagstaugliche Exemplare.
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Dafür bekommt man dann mit dem 1985er Mondial 3.2 einen 270 PS starken Sportwagen, der in 7 s auf 100 sprintet.
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Und dank der 2 Notsitze kann man den Kauf eines Mondial auch noch gut als "Not-Familienkutsche" argumentieren.
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Der 3,2-Liter-V8 des Mondial wurde ursprünglich für den 328 entwickelt, den es ab 1985 als 328 GTS (Spider) und 328 GTB (Berlinetta = Coupé) gab.
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Der 328 löste den erfolgreichen 308 ab, der bis dato der meistverkaufte Ferrari war.
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Unter der Haube sitzt die Neuentwicklung, ein 90-Grad-Vierventiler-V8 mit 3,2-Litern Hubraum und 270 PS.
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Der Basispreis von 112.000 Mark lag zwar deutlich über dem eines Porsche 911, doch verkaufte sich auch der 328 sehr gut.
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Rund 2.500 Exemplare verließen Jahr für Jahr die Hallen in Maranello. Der 328 ist der letzte Ferrari mit quer eingebautem Motor.
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Neue Leistungsstufe: 1985 setzte Lamborghini bei dem schon seit 1974 gebauten Countach einen drauf.
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Der Pilot herrschte nun über gewaltige 455 PS. Resultat einer Leistungskur, die aus einer Hubrauerweiteruing auf 5,2-Liter und 24 weiteren Ventilen resultiert.
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Der Countach LP5000S QV - Quattrovalvole - stemmt 500 Nm auf die Kurbelwelle.
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Der monumentale V12 sitzt dem Fahrer im Nacken und katapultiert ihn in weniger als 5 Sekunden auf 100. Erst bei 295 km/h geht ihm die Puste aus.
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Ultraselten: Lancia baute 1985 das Homologationsmodell Delta S4 Stradale.
Foto: Lancia
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Wie das Rallyeauto Delta S4 besitzt auch der Stradale einen Gitterrohrrahmen und klappbare Heck- und Frontkarrosseriebauteile.
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Innen geht es recht zivil zu: Alcantara-Bezüge auf den Sitzen, Teppiche und Türverkleidungen stehen im Kontrast zum Äußeren.
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Der Mittelmotorsportler wird von einem bei Abarth veredelten 1,8-Liter-Vierzylinder mit 250 PS angetrieben - die Rallyeversionen holten bis zu 500 PS aus dem Triebwerk.
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1.200 kg Leergewicht in Kombination mit den 250 PS machen den zivilen Rallye-Delta zu einem besonderen Erlebnis mit Straßenzulassung.
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Laut Homologation sollen 200 Exemplare des Delta S4 Stradale entstehen - heute sind weniger als 100 bekannt.
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Aus demselben Grund wie beim Delta S4 Stradale gibt es auch den Citroen BX 4TC. Der Franzose ist ein Homologationsmodell für die Gruppe B.
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Unter der aufgeblasenen Karosserie sitzt beim BX 4TC ein 200 PS starker 2,1-Liter-Vierzylinder, das mit dem 5-Gang-Getriebe des SM gekoppelt wurde.
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Ein Kleinstwagen mit 85 PS: Der Autobianchi/Lancia Y10 Turbo war das Topmodell der 1985 vorgestellten Baureihe Y10.
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Bei einem Gewicht von nur 780 kg sorgt der aufgeladene 1,1-Liter-Vierzylinder für überraschende Fahrleistungen: die Vmax liegt bei 180 km/h, in rund 9 s ist Tempo 100 erreicht.
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Der Golf GTI-Konkurrent: Fiat bringt 1985 mit dem Uno Turbo i.e. einen der günstigsten 200 km/h-Wagen auf den Markt.
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Der Kompaktwagen mit sportlichen Ambitionen kommt recht gut ausgestattet daher.
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Geht mir auf den Zeiger: Das Cockpit ist mit 7 Uhren überfrachtet, die sich allesamt nicht durch gute Ablesbarkeit auszeichnen. Im Zentrum schwirrt die Nadel des Ladedruckanzeigers.
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Der 105 PS starke Uno Turbo i.e. erreicht 200 km/ und beschleunigt in weniger als 9 s auf Tempo 100.
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Aus Frankreich kommt mit dem Renault 5 GT Turbo ebenfalls ein Mitbewerber des Golf GTI auf den Markt.
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Der GT Turbo macht schon optisch klar auf Sport. Das Spoilerwerk und die rot abgesetzten Zierleisten sind eine kleine Ansage.
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Wie sein Vorgänger auch, wird der R5 GT Turbo von einem 1,4-Liter-Vierzylinder angetrieben.
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Der 820 kg leichte R5 GT Turbo erreicht 198 km/h und beschleunigt in weniger als 8 s auf Tempo 100.
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Wie seine R5 Turbo-Vorgänger auch, ist das Cockpit in Rot-Orange gehalten.
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Zustand 2-Exemplare des Renault 5 GT Turbo liegen bei rund 4.200 Euro.
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Ford schickte mit dem Sierra XR4x4 seinen Beitrag zur aufkommenden Allrad-Sportlichkeit ins Rennen.
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Als Antrieb kommt der 2,8-Liter-V6 zum Einsatz, der 150 PS leistet und seine Kraft permanent an alle vier Räder abgibt.
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210 km/h und 8,7 Sekunden für den Sprint auf 100 stehen im Datenblatt. Der Sierra XR4x4 ist der seltenste Sierra.
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Macht auf dicke Hose: Der Pontiac Fiero ist zwar schon seit 1983 auf dem Markt, doch 1985 kommt endlich die geforderte Leistungsspritze - die freilich viel geringer ausfällt, als erwartet.
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Der Mittelmotorsportler in Spaceframe-Bauweise mit Kunststoffkarosserie sieht viel schneller aus, als er ist - auch mit dem 2,8-Liter-V6, der 1985 erhältlich war.
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Denn vom Fahrerplatz aus konnte man nur über 136 PS verfügen. Nicht gerade viel für einen knapp 1,2 Tonnen schweren Zweisitzer.
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Die Fiero GT mit V6 sind am serienmäßigen Heckspoiler erkennbar.
Foto: Pontiac
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Schräg, schräger - Subaru XT: Ab 1985 schockten die Allrad-Japaner mit diesem eckigen Coupé.
Foto: Subaru
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Das Zweispeichen-Lenkrad gehört in die Kategorie "Warum nur" - gemeinsam mit dem grobschlächtigen Schaltknüppel, der hier seinen Namen verdient.
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Auch das Karosseriedesign polarisiert, doch die Technik kann sich sehen lassen: Pneumatisches Fahrwerk, innenbelüftete Scheibenbremsen vorne, eine Berganfahrhilfe, der Allradantrieb sowie das sogenannte Statusdisplay, das über den Fahrzeugzustand informiert.
Foto: Subaru
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In Deutschland sollen nur wenig mehr als 1.000 Exemplare des Subaru XT verkauft worden sein. Ab 2015 kann man an sie ein H-Kennzeichen montieren.
Foto: Subaru
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Im Frühjahr 1985 kamen die ersten Volvo 940 Kombi nach Deutschland.
Foto: Volvo
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Die Schweden haben eine große Landgemeinde - ihr Langlebigkeit hat sich herumgesprochen, wie jeder bestätigen kann, der schon mal nach einem Exemplar mit weniger als 400.000 km gesucht hat .
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1985 ist ein gutes Jahr für alle Motorsportfans: Ayrton Senna gewinnt sein erstes Formel 1-Rennen in Portugal und der aktuelle Formel 1-Weltmeister Lewis Hamilton sowie sein Teamkollege und härtester Rivale Nico Rosberg werden geboren.
Im Radio laufen die Hits "Life is Life" von Opus, das Video zu "Take on me" von a-ha sorgt für Begeisterung und Falco stürmt mit "Rock me Amadeus" an die Spitze der Charts. Dieter Bohlen bringt dagegen Musikliebhaber zum Weinen - mit Schmonzetten wie "You're my heart, you are my soul" sowie "Cheri, Cheri, Lady" als Kopf des Duos "Modern Talking". Besonders passend: der Titel "You can win if You want", denn Modern Talking räumte die Charts ab und Bohlen konnte sich mit Sportwagen wie dem Ferrari Testarossa zeigen. Duran Duran hat mit "Wild Boys" ebenfalls einen passenden Song für die Autobranche im Repertoire, denn 1985 kommen echt heiße Sportwagen auf den Markt - die ab 2015 reif werden fürs H-Kennzeichen.
Porsche 944 Turbo macht dicke Backen - und Druck auf den 911
Allen voran der perfekt in die 80er passende Porsche 944 Turbo. Zu Haargel, Poppern und Yuppies, zu der Computerisierung der Welt, dem Privatfernsehen und zu "Gib Gas - ich will Spaß" - mit dicken Backen und einer kräftigen Leistungsspritze macht das neue Topmodell der Vierzylinder-Baureihe hausintern dem 911 Konkurrenz. Teile der Unternehmensführung glauben immer noch, dass das moderne Frontmotor-Konzept dem Käfer-Verwandten Elfer das Wasser abgraben könne.
Die Anlagen stimmen: Der druckvolle 220 PS-Vierzylinder mit maximal 330 Nm beschleunigt den 944 Turbo in rund 6 Sekunden auf Tempo 100 und auf bis zu 250 km/h - fast identische Werte wie beim 911 Carrera 3.2. Selbstbewusst waren die Preise des aufgeladenen 944: Mit 72.500 Mark ist er rund 4.000 Mark teurer als sein Heck-Boxer-Markenkollege 911 Carrera 3.2 Coupé mit 68.560 Mark. Im Vergleich zum 930 Turbo allerdings immer noch ein Sonderangebot - der kostet etwa das Doppelte.
Auch im Jahr 30 nach Erscheinen des Porsche 944 Turbo sind die Preise weit vom 911er entfernt: Wenn 2015 die ersten Exemplare ein H-Kennzeichen tragen dürfen, werden die 944 Turbo im Zustand 2 rund 12.500 Euro kosten. Schon ab etwa 5.000 Euro gibt es mäßige Fahrzeuge - so günstig kann Porsche kaufen sein.
Der M1 für Papas - BMW bringt ersten M5
Ganz anders tritt der neue Traumwagen aller Papas auf, der BMW M5. Am liebsten ganz in schwarz ist der elegante E28-5er ein dezenter Supersportler für 5 Passagiere. Denn sein Herz ist ein Jahrhundert-Triebwerk: der M88, ein 3,5-Liter-Reihensechszylinder mit Vierventilkopf, besser bekannt aus dem BMW M1. Im M5 trägt er die Bezeichnung M88/3 und hat sogar 9 PS mehr als im zweisitzigen Mittelmotorsportler.
Der erste BMW M5 wird bei der M GmbH in Handarbeit konfektioniert. Von einem schnöden 518 ist er nur vom Kennerauge anhand seiner leichten Radlaufverbreiterungen, größeren Rad-Reifen-Kombinationen sowie den zurückhaltenden Spoilern erkennbar. Das M-Logo wird von vielen Besitzern zudem entfernt, um den Eindruck einer normalen Limousine zu erwecken.
Doch wenn der Reihensechser angelassen wurde, heult der Wolf unter seinem Schafspelz hervor: In 6,5 Sekunden ist er auf 100, erst bei 245 km/h ist Ende - da kommen selbst Sportwagen kaum mit. Der Neupreis lag 1985 bei 81.000 Mark, doch die meisten M5 waren deutlich teurer, denn die Serienausstattung war mager. Oft dürften mehr als 100.000 Mark über den Münchner Kassentisch gegangen sein. Heute sind Zustand 2-M5 für etwa 28.000 Euro zu bekommen. Ab 2015 sinken die Unterhaltskosten, denn das H-Kennzeichen darf an die ersten Exemplare montiert werden.
Ferrari kommt 1985 mit drei Neuheiten
Ferrari stellt 1985 gleich drei neue Modelle vor: den 328 für alle Magnum-Fans, den es als GTB (Berlinetta) und GTS (Spider) gibt und der den Erfolg des Bestsellers 308 weiterführen soll. Dann den Mondial, der den 3,2-Liter-V8 des 328 bekommt und den 412 als luxuriösen Viersitzer.
Der Ferrari 412 ist die vierte Generation der 400er-Reihe und wird von einem 340 PS starken V12 auf bis zu 250 km/h gewuchtet. Bei einem Leergewicht von 1.900 kg strahlt das erstmals in einem Ferrari serienmäßig verbaute ABS eine beruhigende Wirkung aus. Die ersten Exemplare dürfen ab 2015 ein H-Kennzeichen tragen, für ein Zustand 2-Exemplar sind rund 50.000 Euro fällig.
In der gleichen Preisliga spielt der Ferrari 328 GTB, die Spider-Version liegt rund 8.000 Euro darüber. Deutlich günstiger ist ein Mondial auf dem Markt zu bekommen. Er gilt mit rund 30.000 Euro als der günstigste Ferrari, der zudem ab nächstem Jahr mit einem H-Kennzeichen geadelt werden kann.
Lambo-Keil und Lancia Delta-Bolide
Im supersportlichen Bereich spielt 1985 auch Lamborghini mit der neuesten Version des seit 1974 gebauten Countach eine bedeutende Rolle. Ab 1985 kommt die Vierventiler-Variante des V12 auf den Markt, der Lambo trägt den etwas sperrigen Namen Countach LP5000S QV (Quattrovalvole). Dank der nun 455 PS spurtet der Keil in weniger als 5 s auf Tempo 100 und kapituliert mit 295 km/h nur knapp vor der 300er-Marke.
Als Homologationsmodell baut Lancia 1985 den Delta S4 Stradale - nur rund 200 Exemplare entstanden, der Aufwand war unglaublich: Statt des normalen Delta-Layouts besitzt die heiße Rallye-Straßenversion einen Gitterrohrrahmen mit riesigen klappbaren Front- und Heckverkleidungen - und einen Mittelmotor. Das Triebwerk mit 1,75 Litern Hubraum wird von Abarth veredelt und auf eine zivile Leistung von 250 PS gebracht - die Rallyeversionen leisten bis zu 500 PS.
Der Fahrer des Stradale wird mit einem luxuriösen Interieur inklusive Alcantara und Leder umschmeichelt. Sogar Türverkleidungen und Teppiche gibt es in dem Sportgerät. Ein Leichtgewicht entsteht so nicht, doch dank seines 250 PS-Motors deklariert ein Lancia Delta S4 Stradale einen Golf GTI zum Statisten. Heute sind nur noch rund 100 Stradale bekannt, die Preise bewegen sich um 150.000 bis 200.000 Euro.
Citroën bietet mit dem krawallig auftretenden BX 4TC übrigens auch ein Gruppe B-Homologationsauto an. Mehr dazu in der Fotoshow.
Billig in die 200 km/h-Liga
1985 ist ein Jahr der Turbos: Aus Italien steuert Fiat den Uno Turbo i.e. und Autobianchi den - auch als Lancia angebotenen - Y10 Turbo bei. Der Uno Turbo leistet 105 PS und ist die günstigste Eintrittskarte in den 200 km/h-Club. Knapp 19.000 Mark kostet der sportliche Italiener.
Noch günstiger ist der kleine Y10, der immerhin auf 180 km/h kommt - dank nur 780 kg Leergewicht und seinem aufgeladenen 1,1-Liter-Motor mit 85 PS.
Was ist das? - H-Kennzeichen für Klassiker erklärt
Autos, deren Erstzulassung mindestens 30 Jahre zurückliegt und die sich weitestgehend im Originalzustand befinden, können mit einem H-Kennzeichen zugelassen werden. Das Auto darf ohne Einschränkung bewegt werden und wird mit 192 Euro pauschal besteuert. Wer mehrere Oldtimer besitzt, diese aber nicht regelmäßig bewegt, fährt mit der roten 07er-Nummer als Wechselkennzeichen günstiger. Steuer und Versicherung werden nur einmal für das teuerste Auto entrichtet. Allerdings sind nur Probefahrten oder Fahrten zu Clubtreffen oder Oldtimer-Veranstaltungen gestattet.
Wie man ein H-Kennzeichen-Gutachten für seinen Klassiker bekommt, erklären wir hier.