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Jochen Mass' teurer Crash in Goodwood

"Jaguar hat auf der Ideallinie geparkt"

Jochen Maas krachte in Goodwood mit einem Mercedes 300 SLS "Porter Special" in einen Lister-Jaguar "Knobby". Das Ergebnis: Hundertausende Euro Schaden. Uns erklärte Maas Unfallhergang und die Schuldfrage.

Jochen Mass, Porträt Foto: Kai Klauder 39 Bilder

Lister-Jaguar "parkt" auf der Ideallinie

"Ach das war eigentlich gar nicht so schlimm. Der Lister-Jaguar fuhr an mir vorbei und ich war dann so etwa 70 bis 80 Meter hinter ihm, als er in die Schikane hinein verlangsamte", erzählt der Le Mans-Sieger. Offenbar wollte der Lister-Jaguar-Fahrer in die Box abbiegen, schaffte das nicht mehr - und blieb stehen. Auf der Rennspur - der Ideallinie - wohlgemerkt.

Hearing vor den Sportkommissaren

Jochen Mass ging zwar noch in die Eisen, doch er konnte den Aufprall nicht mehr verhindern. "Und dann haben die noch gegen mich protestiert", wundert sich Mass. Deshalb kam es am darauffolgenden Tag zum "Hearing" - der Anhörung vor den Sportkommissaren.

"Und da haben die doch behauptet, dass ich keinen Versuch unternommen hätte, auszuweichen oder zu bremsen - so könne man doch nicht fahren", sagt Mass, "dann schilderte ich meine Version des Unfalls. Danach fragte der Sportkommissar den Jaguar-Fahrer, ob er seine Aussage nicht noch modifizieren möchte."

BBC-Videoaufnahmen stützen Mass' Version des Unfallhergangs

Das wollte dieser jedoch nicht - auch nicht, nachdem der Offizielle 3 Videosequenzen zeigte, die die BBC von dem Unfall aufgenommen hatte. "Da konnte man alles genau sehen - auch, dass der Lister-Jaguar gestanden hat. Er stand sogar noch etwas schräg in Richtung Boxenausfahrt."

Jochen Mass zeigt jetzt etwas Emotionen: "Ich habe sie dann gefragt: "Warum lügt Ihr? Warum wollt Ihr mich diskreditieren?' Doch die beiden waren auf einmal ganz kleinlaut - entschuldigt haben sie sich aber nicht!"

Auf eventuelle Konsequenzen für den Lister-Jaguar-Fahrer angesprochen, zitiert Mass den Sportkommissar: "We're thinking about. Aber da das ja so halboffizielle member-races sind, wird da wohl nichts passieren."

Mercedes-Unikat nicht so schlimm beschädigt, wie zunächst angenommen

Die Schäden an dem Mercedes 300 SLS "Porter Special" sind übrigens nicht so schlimm, wie zunächst befürchtet: "Der Rahmen hat nix, nur die Kotflügel und die Haube haben etwas abbekommen - das ist zwar unglücklich, doch so einen Blechschaden kriegt man schon wieder hin. Und mir ist auch nichts passiert - "Thank god it was a Mercedes!"

Die Reparaturkosten sind trotzdem nicht ohne - vermutlich werden sie mindestens einen höheren 5-stelligen Betrag verschlingen. Und eine Versicherung wird wohl kaum die Kosten übernehmen - im Renngeschehen wird so etwas normalerweise unter Gentleman geregelt.