Veterama Hockenheimring 2015
Blätterteig und Youngtimer im Neuzustand
Ein 25 Jahre alter Franzose im Neuzustand, ein Blätterteig-T-Modell, ein angeknabberter Hundeknochen, eine Cobra mit 150 PS, ein W124 Diesel mit 43.000 km - die Highlights des zweiten Veterama-Tages.
21.03.2015
Kai Klauder
Foto: Kai Klauder
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Veterama Markt-Check Tag 2: Am zweiten Tag war das Wetter zwar etwas bedeckter, doch das Fahrzeugangebot umso sonniger. Wir beginnen mit diesem BMW 520.
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Der Anbieter nennt ihn "einer der besten" - und damit hat er vermutlich recht. Denn dieses 1979er-Exemplar mit - laut Tacho - 135.231 km Laufleistung steht sehr gut da.
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Der Sechszylinder-BMW wurde aus Neuteilen restauriert - der geforderte Preis liegt bei 14.500 Euro. Das ist allerdings bei aller investierten Arbeit kaum marktgerecht. Ein BMW 520 im Zustand 2 notiert bei rund 5.100 Euro.
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Diesem 124er nähern wir uns besser mal von seiner Schokoladenseite: Das Heck macht Appetit - dritte Sitzbank, blaue Innenausstattung zum blauen Lack.
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Doch dann geht es an die typischen Schwachstellen. Am Übergang der C-Säule zum Gepäckabteil-Fensterrahmen sieht es schlimm aus. Am Rahmen zieht sich die braune Pest weiter - und sogar der Türrahmen ist betroffen.
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Auch an den Radläufen und um die Tankklappe pilzt es arg auf.
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Was auch immer diesen 300 TE an dem vorderen Kotflügel getroffen hat - bei diesem Auto stehen umfangreiche Karosseriearbeiten an, denn die Wagenheberaufnahmen sind natürlich auch betroffen.
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Die Stoßleiste vorne ist lädiert und teilweise abhanden gekommen, das Blinkerglas schlecht eingepasst.
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Immerhin passt die Ausstattung: ASD, Lederlenkrad, Pompadourtaschen, el. SHD, MAL, Klima, 4x el.FH, Colorglas, SH - doch die vorgeschlagenen 1.950 Euro sind zu viel, maximal die Hälfte realistisch.
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Da geht das Herz auf: Ein 1961er NSU/Fiat Neckar.
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Der Wagen mit seinem 50 PS-Vierzylinder befindet sich weitgehend im Originalzustand.
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Die Karosserie des Fiat 1100-Lizenzbaus wurde zwischen 1953 und 1968 rund 160.000 mal bei Weinsberg gefertigt.
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In die Überholung der Bremsen muss zwar noch etwas investiert werden, doch die VB ist fair: 3.900 Euro.
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1984er Jeep Grand Wagoneer mit 106.000 Meilen: Der außen große Ami hat unter der Haube einen 5,9-Liter-V8 mit gemächlichen 140 PS.
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Für 9.800 Euro VHB gibt es eine LPG-Gasanlage, zuschaltbaren Allradantrieb und ein H-Kennzeichen.
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1981er Porsche 911 SC Targa mit 180 PS-Dreiliter-Maschine und 91.200 Meilen. Preis: VS.
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Nichts für Originalitätsfetischisten: Heiß gemachter BMW 2002 Touring von 1972.
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Äußerlich fallen die Neulackierung und die Kreuzspeichenfelgen des E30 auf - das gibt auch schon einen dezenten Hinweis auf den Umbau.
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Denn unter der Haube steckt der 136 PS starke DOHC-Vierzylinder aus dem BMW 318iS. Preis: 15.500 Euro.
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Anschauen! 1964er Opel Rekord Schnelllieferwagen.
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Ein Blick auf den Unterboden offenbart, dass hier noch einige Arbeit wartet. Dafür gehört aber ein Ersatzteilpaket zu dem Auto.
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Der extrem seltene Last-Kombi soll 7.800 Euro kosten.
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Für 2.050 Euro wird dieser E34 angeboten: Ein 525i mit 84.000 km aus zweiter Hand. Für 2.300 Euro gibt es ihn mit neuer HU.
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Lange nicht mehr gesehen: Ein waidwunder VW Passat syncro für 5.300 Euro.
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Sollte man sich anschauen: Matra Murena von 1982 mit 78.800 km auf der Uhr, HU bis 11/2016. Mindestens 7.500 Euro sind gefordert.
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Teuer und günstig: Links ein 1992er BMW 318i aus dritter Hand mit 89.000 km für 12.500 Euro, rechts daneben ein Peugeot 405, den man sich unbedingt mal angucken sollte.
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Es ist ein 1990er 405 GRi aus erster Hand mit nur 29.000 km auf der Uhr. Mit neuer HU kostet der fast neuwertige Franzose günstige 2.400 Euro
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Schöner 1976er MGB GT V8 mit neuem Oldtimergutachten für 19.900 Euro. Ein stolzer Preis, wenn man bedenkt, dass ein Zustand-2-Exemplar mit 9.500 in der Classic-Analytics-Liste steht.
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1,2 Liter Hubraum mehr, 10 Jahre älter: Dieser Mustang von 1966 mit einigen auffälligen Stellen wird vom selben Anbieter verkauft. Auch hier sind die 15.900 Euro recht hoch gegriffen, passen aber schon eher.
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Hundeknochen-Escort aus erster Hand mit H-Kennzeichen und neuer HU. 6.000 Euro.
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1977er Mercedes 280 SE für 3.850 Euro VB.
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64 Jahre alter Jeep im ordentlichen Zustand.
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Der Willys Overland Jeep M-38 wird von einem 2,2-Liter-Vierzylinder mit 60 PS angetrieben.
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Der Geländehopser macht einen originalgetreuen Eindruck, kommt mit Papieren und soll fahrbereit sein.
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Aufgerufen werden 16.700 Euro.
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Optisch macht sich diese Cobra-Replica aus dem Hause Saier schon sehr breit, doch die Technik kann das Versprechen kaum halten.
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Unter der Haube tut Ford-Großserientechnik ihren Dienst. Ein Dreiliter-V6 mit 150 PS ist nicht gerade das Traumaggregat.
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Mit neuer HU und 30.500 km soll dieser Nachbau 24.999 Euro kosten.
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Könnte bei den Preisverhandlungen interessant werden: Volvo 262 C Bertone von 1981 für 13.900 Euro.
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Dieser W124 wäre eine gute Investition in die Zukunft: Der 200 D stammt aus erster Hand und hat erst 43.000 km auf der Uhr.
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Scheckheftgepflegt für 7.500 Euro . unser Tipp: kaufen und gemächlich weitere 500.000 km fahren.
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Zwei hübsche Vorkriegsautos: Vauxhall HIX von 1939 für 17.000 Euro (vorne) und ein 1934er Fiat Balilla für 14.500 Euro.
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DKW F93 Sonderklasse von 1958 für 8.500 Euro und Audi 80 aus erster Hand mit 84.000 km für 3.333 Euro.
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1976er BMW 3,3 Li für 6.500 Euro. Einige Arbeiten warten allerdings noch bei diesem Preis.
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Unter anderem an der Heckklappe braucht es Blechner- und Lackierer-Erfahrung.
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Am besten auf eine Hebebühne fahren und das ganze Ausmaß des Verfalls eruieren.
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1966er Mercedes W110 mit dem 95 PS starken Zweiliter-Vierzylinder.
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Die kleine Flosse bekommt beim Kauf eine neue HU, bringt Schiebedach und Mittelarmlehne mit - und soll 9.200 Euro kosten.
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Zwei interessante 124er: Links ein E 220 von 1994 mit 163.000 km, Klima und Automatik für 5.500 Euro, rechts ein 1991er 300 TE-24 mit 260.000 km für 4.700 Euro.
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BMW 320i Cabrio mit 134.000 km für 7.900 Euro.
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Gut ausgestatteter W123: Der 280 kommt scheckheftgepflegt aus erster Hand mit Klima und Schiebedach, Automatik, AHK, Colorglas und Niveauregulierung. Stolze 12.500 Euro.
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Kleiner Spaßvogel mit Ladedruck: VW Polo G40 von 1993 mit 177.500 km für 6.500 Euro.
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Der Wagen macht einen guten Eindruck und sollte mal näher untersucht werden. Den Trailer gibt es übrigens für 2.500 Euro (plus MwSt.) dazu.
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Krabbler mit kleinem Boxer im Heck: VW 1200 von 1979.
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HU gibt es auf Wunsch neu, der Preis ist VS.
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Das richtige Sommer-Stadtauto: Peugeot 204 Cabrio.
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Zündschloss links: Der kleine Franzose mit 98.537 km auf dem 5-stelligen Tacho soll 14.500 Euro kosten.
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Das Cabriolet wurde knapp 4 Jahre von 1967 bis 1970 gebaut.
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Französische Lebensart: Die "Gauloises ohne" wird im Aschenbecher in der Armlehne ausgedrückt.
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Zum Schluss noch ein Tipp: Ein 1971er Opel 1900 CarAvan, der seit seiner Auslieferung immer in einer Familie blieb. Nur 104.000 km auf der Uhr, mit 6.500 Euro nicht zu teuer.
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Das Wetter ließ zwar etwas nach, es war deutlich kühler als am Insider-Tag, doch das Fahrzeugangebot beim Oldtimer-Flohmarkt entschädigte großzügig. Ungewohnt war die bei der Veterama 2015 nicht vorhandene Übermacht von Sternträgern. Stattdessen gab es einen bunten Frühlingsstrauß von Klassikern, Youngtimern, von Vorkriegsautos. Hier gibt's die Highlights des zweiten Markttages.
Das Sonderangebot der Veterama
Wir beginnen heute mal mit einem Franzosen, der eigentlich sofort in die Veterama-Einkaufstasche gehört. Auf dem Marktplatz parkt recht unscheinbar ein roter Peugeot 405 GRi aus dem Jahr 1990. Beim nähren Hinschauen fällt der fast makellose Zustand auf. Die 89 PS starke Limousine stammt aus erster Hand und hat erst 29.000 km auf der Uhr - also fast ein 25 Jahre alter Neuwagen. Die geforderten 2.400 Euro sind das Sonderangebot der diesjährigen Veterama 2015.
NSU/Fiat Neckar von 1961
Einen näheren Blick verdient auch ein ebenso seltener wie hübscher Klassiker: ein NSU/Fiat Neckar aus dem Jahr 1961. Die Limousine mit vorderen "Selbstmörder-Türen" erscheint in ordentlichem Zustand, trägt ein H-Kennzeichen und soll 3.900 Euro kosten. Der Verkäufer weist allerdings auf die überholungswürdige Bremsanlage hin.
W124-Extreme - Blätterteig und Langzeitauto
Die übliche W124-Armada war nicht vorhanden - nur rund 20 Exemplare der ersten "E-Klasse" waren auf dem Hockenheimring geparkt. Die meisten waren Ge- und Verbrauchsautos, doch zwei stachen besonders hervor. Fangen wir mit dem Anschauungsobjekt für alle 124-Interessierten an: Wer sich schon immer mal am sterbenden Objekt von den Schwachstellen des 124ers überzeugen wollte, hatte mit dem 300 TE von 1987 ein perfektes Auto.
Das T-Modell mit rund 257.000 km auf der Uhr - also eigentlich keine erwähnenswerte Laufleistung - zeigte alle typischen Schwachstellen der Karosserie. Wagenheberaufnahmen, Rostunterwanderung am Fensterrahmen des Gepäckabteils an den Übergängen zu C- und D-Säulen, an den Radläufen und um die Tankeinfüllstutzen und die -Klappe, sogar an der Türrahmen blühte die braune Pest. Die Stoßleisten waren zum Teil nicht mehr vorhanden.
Dabei war dies mal ein stolzer Kombi: Ausgerüstet mit automatischem Sperrdifferential, Lederlenkrad und -Schalthebel, 4-fach elektrischen Fensterhebern orthopädischen und verstärkten Vordersitzen mit Pompadourtaschen, elektrischem Schiebedach, automatischer Antenne, Mittelarmlehne, Klimaanlage, Wärmedämmglas und der dritten Sitzbank - alles, was man braucht ist an Bord.
Jetzt braucht dieser 300 TE nur noch einen unerschrockenen Liebhaber. Gefordert sind unrealistische 1.950 Euro, doch die Ansage des Verkäufers auf der Veterama 2015 ist klar: "Wir sind München hergefahren und wollen ihn nicht wieder mitnehmen! Machen Sie mir ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann!"
Der 6-Liter-W124
Umgekehrt ist der späte Mercedes E 200 Diesel ein Angebot, bei dem alle zuschlagen sollten, die nach einem nachhaltigen Langzeitauto suchen. Denn der kleine Vierzylinder-Diesel mit 75 PS ist fast unkaputtbar. Wer mit den gemächlichen Fahrleistungen - Vmax 160 km/h, 0-100 in 18,5 s - klarkommt, kann hier ein Auto für die Ewigkeit erstehen, das äußerst respektvoll mit den Ressourcen umgeht: ein Verbrauch von rund 6,5 Litern ist realistisch. Die rote Limousine aus erster Hand hat erst 43.000 km auf der Uhr, alle Inspektionen wurden erledigt - und der Preis von 7.500 Euro ist ok. Mit etwas Verhandlungsgeschick lässt sich der Preis vielleicht noch unter die 7.000er-Marke drücken - doch die besseren Argumente liegen beim Verkäufer.
In unserer Fotoshow zeigen wir noch 30 weitere Autos, die und aufgefallen sind, darunter eine Cobra-Replica, einen BMW 2002 touring mit 318iS-Technik, einen Matra Murena, einen Opel Rekord Schnelllieferwagen, einen Jeep Grand Wagoneer und einen idealen Stadtwagen für den Sommer.