Singer Turbo Study Cabriolet

Offene Schönheit mit 517 PS

Die Porsche-Backdate-Spezialisten von Singer stellen ihr erstes Cabrio vor. Es sieht zwar aus wie ein 930er Turbo, basiert aber auf dem 964er.

Singer Porsche 964 Cabriolet Turbo Study Foto: Singer Group, Inc. 18 Bilder

Stressige Zeiten für die Singer Group Inc. Aber das ist ein selbstgewähltes Schicksal: Wer ein neues Modell auf den Markt bringt, muss es bekannt machen. Also geht die in Kalifornien ansässige Truppe rund um ihren britischen Chef Rob Dickinson auf Reisen: Die Turbo Study, ein Porsche-964-Backdate-Modell im Stile des ersten 911 Turbos (Werkscode 930), debütierte im Juni beim Goodwood Festival of Speed vor Publikum (siehe Video). Nun rollt Singer das passende Cabrio ins Rampenlicht; diesmal fast vor der Haustür bei der Monterey Car Week. Es ist das erste Cabrio der Kalifornier.

Die Machart ist dieselbe wie beim Coupé – eigentlich wie bei bisher allen Singer-Porsches. Wie üblich liefert ein Porsche 911 (Baureihe 964) die Basis; in diesem Fall ist es eben dessen Cabrioversion. Die beim abgebildeten Auto, das bereits verkauft wurde und in enger Abstimmung mit dem neuen Besitzer entstand, im Farbton Cadiz-Rot lackierte Kohlefaser-Karosserie präsentiert sich im Stile des 930er Turbos verbreitert und mit dem ikonischen Walflossen-Heckflügel. Ins Auge stechen zudem die Lufteinlässe in den hinteren Kotflügeln, die wie eine Haifischflosse geformt sind.

Luftgekühlter 3,8-Liter-Biturbo-Boxer

Sie führen dem rundum verbesserten 964er-Herz mit seinem neuen Ansaugsystem die nötige Frischluft zu. Der luftgekühlte Mezger-Sechszylinder weist einen von 3,6 auf 3,8 Liter vergrößerten Hubraum auf und erhält ein doppeltes Turbo-Upgrade, weshalb er sogar stärker ist als der Motor des Coupés (517 statt 456 PS). Zudem verfügt der Boxermotor über elektrische Wastegates und einen Luft-zu-Wasser-Ladeluftkühler. Wer es gemütlicher mag, kann es aber auch bei der etwas schwächeren Triebwerks-Variante belassen.

Ist das der Fall, stimmt Singer die Dämpfung und Federung seiner offenen Turbo Study etwas nachgiebiger ab als bei der stärkeren Variante; grundsätzlich wird die Fahrwerkcharakteristik jedoch speziell an die Kundenwünsche angepasst. Auch die Sportabgasanlage brüllt bei der 456-PS-Version nicht gar so laut durch die Gegend. Ein optimiertes Sechsgang-Schaltgetriebe ist aber immer an Bord. Es leitet die Kraft wahlweise auf die hinteren oder alle Räder weiter; auf Wunsch gibt es die Cabrioversion der Turbo Study nämlich mit Allradantrieb. Die ABS-Bremsanlage arbeitet optional mit Carbon-Keramik-Scheiben und eine Traktionskontrolle stellt sicher, dass die Antriebskraft auch auf dem Untergrund ankommt.

Interieur im 930-Karo-Style

Auch innen präsentiert das Turbo Study Cabrio von Singer den typischen Chic des Porsche 930, nur in modernisierter Form. Hinter dem Dreispeichen-Lenkrad, das ohne Multifunktionstasten auskommt, sitzen analoge Instrumente; im Zentrum befindet sich natürlich der Drehzahlmesser. Alle Sitze sind rot-schwarzes Karo gehüllt, die vorderen lassen sich elektrisch verstellen. Die Holzeinlagen tragen eine Farbe namens "Schwarzwald-Rot", es gibt eine Klimaanlage und Smartphones lassen sich in der Mittelkonsole induktiv laden. Das Stoffverdeck funktioniert selbstverständlich vollelektrisch.

Preise nennt Singer wie üblich nicht. Das ergäbe auch wenig Sinn: Die Kalifornier bauen jedes Auto nach konkreten Kundenwünschen auf und kreieren damit Einzelstücke. Der extrem hohe Individualisierungsgrad führt bei jedem Auto zu einem individuellen Preis, der bei einem möglichen Weiterverkauf erfahrungsgemäß um ein Vielfaches steigt.